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Testbericht: Fuji X-T4

Technik vom Feinsten und ein Body zum Verlieben

 

 

Vielversprechender Nachfolger zum Erfolgsmodell X-T3

Die Corona-Krise sorgte nur für eine kleine Verzögerung des Release der brandneue Fuji X-T4 – (fast) pünktlich wie angekündigt liegt sie nun in unseren Regalen. Als Nachfolgemodell der X-T3 kommt sie auch pünktlich ziemlich genau zwei Jahre nun weiter modellgepflegt im schmucken, leicht modifizierten, aber immer noch nostalgisch durchgestylten Gehäuse. Das lieben die Fujianer aber an ihrer Marke. Insofern dürfte dem neuen Flaggschiff auch Erfolg beschieden sein.

 

Endlich!

Sie ist endlich mit an Bord, die In-Body-Stabilisierung in fünf Achsen, die bis dato nur der X-H1 vorbehalten war. Dieser neue IBIS hier ist nicht nur kleiner und leichter – er arbeitet nun auch schneller, präziser und effektiver. Die Technologie erlaubt längere Belichtungen (Fuji verspricht 6,5 Blendenstufen!) – so werden auch gute Aufnahmen in kritischen Situationen mit nicht stabilisierten Objektiven einfach möglich. Der diesbezügliche Bonus soll bis zu 6,5 Stufen sein, verspricht Fuji. Ansage an die Mitbewerber: Der Stabi kämpft mit bis zu 10.000 Gegenbewegungen erfolgreich pro Sekunde gegen Verwackelungen an …

 

Viele Änderungen zum Vorgänger - das Wichtigste bleibt allerdings gleich

Die sichtbarste Änderung gegenüber der X-T3 ist aber das nun dreh- und auch nach vorne schwenkbare, hochauflösende Display. Darauf haben alle gewartet – vor allem Vlogger natürlich, und alle, die gerne auch mal ein Selfie schießen. Auch im Selbstauslöser-Modus erweist sich diese Funktionsbereicherung als überaus praktisch. Der Touch-Screen ist knapp 7,5cm in der Diagonale. Dieser Bildschirm kann aber mehr als nur abbilden. Eine der zahlreichen Optionen ist die Einstellung „Restlicht-Priorität“, die dafür sorgt, dass alle relevanten Anzeigen auch im Dunklen gut ablesbar sind. Eine weitere nennt sich „Auflösungs-Priorität“, die Details feiner herausarbeitet. Letztlich sorgt die Einstellung „Priorität Bildrate“ für bessere Darstellung dynamischer Motive.

Die X-T-Reihe wird mit jeder Neuauflage konsequent weiterentwickelt. Meistens gibt´s eine zusätzliche Filmsimulation – in diesem Falle heißt diese „Eterna Bleach“ – dazu geliefert. Diese liefert in Farbe und Kontrast einen verstärkt analogen Touch, die Bilder wirken entsättigt und körnig. Wer diese Einstellung wählt und zusätzlich ein wenig mit dem Weißabgleich rumspielt, erhält interessante Bilder mit besonderer Note. Natürlich eignet sich Eterna Bleach aber in erster Linie für Filmer, die ihre Clips gerne nachbearbeiten. Apropos Weißabgleich: Auch hier gibt es zwei neue Einstellungen – „Weiß Priorität“ steht für einen maximal hellen Weißpunkt und „Ambiente Priorität“ für eine deutlich wärmere Farbgebung. Die Firmware-Politik von Fuji ist grundsätzlich kostenlos – man darf gespannt sein, was in den nächsten Monaten/Jahren diesbezüglich noch alles kommen wird.

In der Anordnung der Hardware-Elemente wurde wenig verändert – wer also von beispielsweise der allerersten X-T1 auf die neue X-T4 umsteigt, wird sich schnell zurechtfinden. Deutlichste Änderung zu den Vorgängermodellen ist allerdings die nun sehr einfache und unkomplizierte Umstellung von Foto auf Video – die nun dort zu finden ist, wo vorher die Focus-Messmodi platziert wurden – nämlich unterhalb des Einstellrades für die Belichtungszeit. Diese Änderung erweist sich als sehr praktisch, weil die Kamera nun nicht mehr vom Auge genommen werden muss, wenn man von Foto (Still) auf Video (Movie) umstellen möchte. Q und AF-L sowie AE-L habe munter die Plätze getauscht – ansonsten ist auch hier alles beim Alten geblieben. Haptisch-ergonomisch wurden alle Dreh-Knöpfe (Korrektur/Belichtungszeit/ISO) auch verbessert: Einrastungen erfolgen knackiger, gleichzeitig aber auch drehfreudiger.

Autofokustechnisch arbeitet in der X-T4 die selbe Technologie, wie sie sich im Vorgängermodell bewährt hat. Lediglich die Software wurde, so Fuji, überarbeitet – bewegten Motiven soll die Neue mit mehr Präzision folgen können und mit dem weiterentwickelten Gesichts- und Augenerkennungs-AF  weden Personen besser im Fokus gehalten.

 

Fuji liefert mit der X-T4 eine Fülle neuer und verbesserter Videfunktionen. Wir haben mit der Kamera lediglich fotografiert und dazu unter anderem das 80er Makro und das für Street-, Architektur- und Landschaftsfotografie prädestinierte Fujinon XF 16mm/f2.8 R WR verwendet. Letzteres ist atemberaubend gut verarbeitet und liefert erstklassige Bilder bis in die Randbereiche schon Offenblendig. Schärfe und Farben, erzeugt vom X-Trans-CMOS-4-Sensor, sind – wie von Fuji nicht anders gewohnt – über jeden Zweifel erhaben: 26MP Auflösung at it´s Best.

Der X-T4 wurde ein neuer, deutlich leistungsstärkerer, aber auch größerer Akku verpasst. Die Leistung steigt von 1.200mAh auf 2.200mAh. Das bedeutet: Statt 390 Bilder mit dem alten Akku können nun bis zu 600 Bilder gemacht werden. Die Videaufzeichnungsdauer (in 4k) liegt nun nicht mehr bei 40, sondern bei 110 Minuten.

 

X-Mount: Ein zukunftssicheres System

Eines muss man Fuji lassen: Die machen mächtig Druck auf die Mitbewerber – und sind dabei unglaublich mutig, weil sie genau an den richtigen Stellen ihren Konzepten in allen ihren Modellreihen die Treue halten. So beschert diese neue Kamera ihren Besitzern einmal mehr modernste und bahnbrechende Technologien (seit zwei, drei Jahren vor allem im Video-Bereich) verbunden mit einem Gehäuse-Design, aus dem heraus sich deutliche Alleinstellungsmerkmale entwickelt haben. Man darf daher aus guten Gründen vermuten, dass sich Fuji auf eine stabile Fan-Base verlassen kann – und zukünftig auch viele User dazu gewinnen wird. Gut gemacht …!

 

Die Kamera und eine Vielzahl aus dem Objektivprogramme sind bei uns lagernd.

X-T4 bei uns im Shop

 

Zahlen / Daten / Fakten
• 26,1 Megapixel X-Trans™ CMOS 4 Sensor
• X-Prozessor 4
• Integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS)
• Präziser und schneller Autofokus mit Gesichts-/Augenerkennung
• Serienbildaufnahme mit bis zu 15 Bildern pro Sekunde
• Professionelle Videoaufnahme in 4K
• Elektronische Bildstabilisierung (bei Video-Aufnahme)
• Dreh- und schwenkbares 7,6 cm (3 Zoll) Touchscreen-LCD
• Großer elektronischer Sucher mit 3,69 Millionen Pixeln
• Spritzwasser- und staubgeschützt
• Kälteresistent bis minus 10 Grad
• Dual-Speicherkartenslot
• Wi-Fi-Funktion
• Filmsimulationsmodi (inkl. ETERNA Bleach Bypass)
• Intervallaufnahme
• Kreative Filtereffekte

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