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Testbericht: Canon EOS R

Endlich!

Lange haben Canon-Fans warten müssen, vor etwas mehr als einem Jahr war es dann soweit: Der weltgrößte Kamera-Hersteller präsentierte mit der EOS-R seine ersten spiegellose Vollformat-Apparat. Tester rund um den Globus stürzten sich mit Spannung und Skepsis auf das neue Objekt der Begierde mit R-Mount – nachdem Nikon ja schon kurz zuvor mit der spiegellosen Z6 und Z7 brillierte.

 

 

 

Canon-Fotografen dürfen sich freuen: mit der EOS-R bekommen sie ein Werkzeug in die Hand, mit dem man das Fotografieren neu entdecken kann… wenn man vorher nur Spiegelreflex-Kameras gewohnt war. Das wichtigste Moment dieses neuen Fotografierens ist: What you see, is what you get. Dabei grenzt sich diese Kamera deutlich von seinen Mitbewerbern an. Das fängt beim Menü und der Bedienung per Touchscreen an und hört bei der hervorragenden Verarbeitungsqualität noch lange nicht auf. Zudem ist der Preis überaus attraktiv.

Neuheiten vorgestellt

Fürchtet Euch nicht vor dem neuen Menü – viel Bewährtes ist geblieben, einiges wurde erweitert und umstrukturiert. Man muss sich nur wenig Zeit nehmen, um das Konzept dahinter zu verstehen und dann gleich mal umzusetzen. So fehlt beispielsweise das übliche PSAM-Wahlrad – stattdessen drückt man eine Mode-Taste und stellt das Wunschprogramm auf dem Screen ein.

 

 Die Programmwahl wurde gegenüber den Spiegelreflex-Kameras mit Fv (Flexible Value) erweitert: Dieses stellt alle Einstellungen zur Verfügung und der Fotograf kann, ohne das Programm zu wechseln, wahlweise mit Programm-, Zeit-, Blenden- und Iso-Automatik oder komplett manuell fotografieren. Die Umstellung von Foto auf Video erfolgt ebenfalls über den Touch-Screen.

 

Selbstverständlich lassen sich Gehäuse und Knöpfe individuell konfigurieren. Brandneu ist eine Touch-Bar an der Rückseite, die ebenfalls mit gewünschter Funktion belegt werden kann. Gewöhnungsbedürftig, aber immerhin ein neuer Impuls, der sich vielleicht durchsetzt. Die neuen L-Objektive (alle alten Gläser lassen sich über einen Adapter anbringen) besitzen mit einem Control-Ring, dessen Funktion ebenfalls frei belegbar ist – mit ISO beispielsweise, oder Blende oder Korrektur: Du hast also freie Hand.

 

Vor allem durch dieses Feature hebt sich die EOS-R von der Konkurrenz ab: Der Sensor liegt beim Objektivwechsel nicht frei, sondern wird vom Verschluss geschützt. Staub hat also keine Chance.

 

 

 

 

 

Die Bildqualität, aufgelöst mit 30,1 MP, ist durch den Dual Pixel CMOS AF Sensor über jeden Zweifel erhaben. Canon-User schwören auf Canon-Farbmanagement – sie werden mit natürlichen, knackigen und organischen Farben hier nicht enttäuscht. Erkennbares Rauschen ist erst bei ISO 3.200 geringfügig erkennbar. Vor allem auch bei schlechten Lichtverhältnissen macht sehr viel Spaß mit der EOS-R. Keine Frage: Mit seiner ersten vollformatigen Spiegellosen hat Canon alles richtig gemacht – mit ihrem frei schwenk- und seitlich ausklappbaren (180 Grad) eignet sich die R sogar ideal als Selfie- oder Vlogger-Kamera. Auch das ist ein Alleinstellungs-Merkmal.

 

Unsere Testbilder wurden mit dem Canon RF 24-70mm/f2.8 IS USM gemacht.

 

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