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Testbericht: Pentax K-70

Pentax setzt mit der K-70 auf APS-C und Spiegelreflextechnik und liefert mit der K-70 mit 24 MP seit nunmehr vier Jahren ein Power-Paket, das nicht nur hervorragende Bildergebnisse verspricht, sondern auch gegen Staub- und Spritzwasser abgedichtet ist … zu einem Preis, der allfällige Konkurrenz weit hinter sich lässt. Das Gehäuse ist erstklassig ausgestattet – es gibt viele Extras, die normalerweise nur an den Großen zu finden ist. Damit dürfte diese Kamera in die Begehrlichkeiten von vielen fallen, die reichlich Kamera für schmales Geld suchen.

 

Große Tradition

Pentax kenne ich noch recht gut aus meinen analogen Fotojahren: Ich hatte eine üppige Ausrüstung mit dem Profi-Gehäuse aus den späten 80ern des vorigen Jahrhunderts, der LX, sowie der Super-A (erste Spiegelreflex mit 5 Automatiken), und der legendären ME-super (seinerzeit kleinste Spiegelreflex auf dem Markt), sowie ein schöner Objektivpark vom 18mm bis zum 1000er Spiegeltele.

Pentax im digitalen Zeitalter

Heuer im Frühling hielt ich erstmals wieder eine Pentax für einen Test in Händen: die K-1 Mark II. Diese Profi-Vollformat-DSLR schlug sich prächtig (den ausführlichen Praxis-Test findest Du hier), es kam wieder schönes Pentax-Feeling auf. Jetzt hatte ich für eine Woche die schon seit einigen Jahren auf dem Markt befindliche kleinere Schwester, die K-70 – ein überaus pfiffiges Auftreten im APSC-Format, das richtig Freude macht.

Mit Buttons ist man schnell

Erster Foto-Walk, alles auf Automatik … zum Kennenlernen. Das Gehäuse liegt schon mal sehr gut in der Hand, der schön ausgeprägte Griff bietet vorne allen vier Fingern gut Platz, für den Daumen gibts kamerarückseitig einen kleinen Höcker. Die Kamera liegt also satt in der Hand. Der Sucher deckt 100 Prozent des Bildes ab, ist APSC-bedingt aber nicht übermäßig groß – dafür ist er hell und klar für allfällige Bildkontrollen. Wer es anders mag, dem bietet Pentax selbstverständlich auch Live-View. Vielleicht etwas verwirrend für den Foto-Neuling ist die Fülle an Knöpfen rund um die Kamera herum: Ziemlich üppig für diese Preisklasse. Aber alles macht Sinn! Als besonders praktisch erweisen sich jedoch die Buttons für Wi-Fi und RAW – beide können selbstverständlich auch individuell belegt werden. Damit sind Online-Freaks jedenfalls schnell mit dem Handy verbunden, und professionellere Gemüter können im Handstreich von JPEG zu RAW wechseln. Ebenso schnell switcht man in den Video-Modus. Die pfiffige Pentax-Lösung: einfach den On/Off-Schalter um eine Stufe weiter nach rechts drehen, und schon ist man drin. Vlogger freuen sich in diesem Zusammenhang natürlich auch über den Flip-Screen, der super auflöst und ein klares, hochauflösendes Bild liefert.

 

Top verarbeitet & Water Resistant

Das Gehäuse macht einen hervorragenden Eindruck und ist sehr wertig verarbeitet. Diese Pentax im Magnesiumgehäuse ist die Einzige in ihrer Preisklasse, die sich derart robust und widerstandfähig gegen Unbill von Wind und Wetter geschützt ist: Der Hersteller versichert, dass hier in dieser Kamera über 100 Abdichtungen verbaut sind – die K-70 ist also hart im Nehmen. Eine klassische Pentax-DSLR eben, wie üblich!

 

Wie fotografieren … während Corona

Corona-bedingt musste ich leider auf Studio- und Model-Fotografie verzichten – stattdessen gab es reichlich Winterwonderland, Landschaft und Architektur sowie etwas Detailfotografie im Telebereich, um das Freistellungspotenzial des SMC Pentax DA 18-135mm/f3.5-5.6 ED AL (IF) WR zu prüfen. Also raus in die Natur und der Kälte trotzen. Da muss ich gleich mal den Akku dieser Kamera loben: Beim ersten Fotospaziergang war ich etwa 2 Stunden unterwegs und habe knapp 400 Bilder geschossen – dabei verlor die Batterie-Ladeanzeige von fünf Balken gerade mal einen. Nach weiteren 200 Bildern war der Akku auch erst halb leer. Das ist schon erstaunlich, zumal ich zur Bildkontrolle bei jedem Foto das große Display verwendete. Hier kommt natürlich auch die Spiegelreflex-Technologie vorteilig zum Tragen: Dieses Konzept verbraucht einfach weniger Strom. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt im Mittelfeld mit 5.5 Bildern pro Sekunde im RAW-Format (Puffer: 13 Bilder)  und mit 6,6 (54 Fotos im Puffer) im JPEG-Modus im Mittelfeld zwischen Profi und Einsteiger. Scharfstellung erfolgt flott und sollte nach knapp 0,2 Sekunden erledigt sein. Die Auslöseverzögerung beträgt 0,1 Sekunden.

 

Preis-/Leistungsverhältnis: unschlagbar

Dieses K-70-Set ist das einzige in der Preisklasse bis € 1100,-, die folgende Funktionen vereint:

  • abgedichtet gegen Staub und Wasser
  • sensorbasierte Bildstabilisierung
  • 18-135mm Zoom Objektiv

Power-Bilder

Die Bildergebnisse sind schön und scharf und farblich ausgewogen. Wer es kräftiger will, kann selbstverständlich an der einen oder anderen Schraube im Menü drehen – im JPEG-Modus. Als wichtigster und zentraler Button erweist sich der Info-Knopf, über den alle wichtigen Einstellungsparameter geregelt werden können: Über 20 sind es: von Schatten- und Spitzlichterkorrektur und Rauschreduzierung bei hohen ISO-Zahlen bis hin zu Digitalfilter, HDR, Pixel-Shift und Verwackelungs-Schutz. Apropos Pixel-Shift: Da dieser Kamera eine interne Bildstabilisierung spendiert wurde, wird diese Technik für die Herstellung von einzelnen Bildern, die aus vier Bildern zusammengesetzt sind (jedes einzelne Bild wird um ein Pixel verschoben), eingesetzt. Das Ergebnis sind noch schärfere, detailreichere und farbstärkere Bilder.

 

Feine Linse

Richtig „Tiny“, also sehr klein und sehr kompakt, ist das 18-135er – im Vollformat wäre dieses Objektiv in der Brennweite von ca. 28-200mm angesiedelt. Also eindeutig ein Superzoom. Mit breitem, filigran geripptem und gummiertem Zoom-Ring und wesentlich schmalerem gehäuseseitig platziertem Fokusring liegt das Glas gut in der Hand – von Weitwinkel bis Teleanschlag ist gerade mal eine Vierteldrehung notwendig. Es eignet sich mit allen diesen Eigenschaften hervorragend als Daily Driver für 90 Prozent aller Fotosituationen. Die Naheinstellgrenze bei 135mm beträgt ca. 18cm, im Weitwinkel noch ca. 3cm weniger. Das ist top. Freistellen gelingt bei f3.5 passabel –eingezoomt bei f5.6 hervorragend.

Fazit

Hervorragende Einsteiger- und gehobene Mittelklasse-Kamera gleichermaßen. In Kombination mit dem 18-135-Zoom ein attraktiver Preiskracher: Die K-70 ist ein richtiges Schnäppchen. Im Set mit diesem Objektiv kostet die K-70 derzeit nur EUR 1.099, für das Gehäuse allein muss der Kunde nur EUR 699.- bezahlen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Hans-Peter Fiedler (Sonntag, 20 Juni 2021 16:39)

    Guten Tag. Da ich vorhabe, mir im August eine K 70 mit 18x135 mm zu kaufen, ,,sauge" ich jeden Test und praktische Handhabung in mich hinein. Bevorzuge die Street-Fotografie.

    Kompliment an den Tester. Mit seinen praktischen Tipps traf er genau meinen Nerv. Bekomme Kamera + Objektiv im offiziellen Foto-Handel für 979.-Euro. Da kann man wohl nichts falsch machen. Danke also + BG HPFiedler