Die starke Linse für Landschaft, Architektur und Street!
Vor knapp vier Jahren setzte Fuji mit den beiden GFX-50S und GFX-50R erstmals den Startschuss für ambitioniertes Engagement im Bereich Mittelformat-Kameras. Die Leistung: Jeweils über 50
Megapixel. Damit trat das japanische Traditionsunternehmen in direkte Konkurrenz zu Hasselblad, Leica und Phase One. Der Unterschied zu den beiden genannten Mitbewerbern: Die Mittelformatigen von
Fuji sind zum einen kleiner und handlicher, zum anderen deutlich preisgünstiger.
Kompakt mit IBIS
Inzwischen ist die GFX-Familie weiter angewachsen – die GFX 100 mit über 100 Megapixel kam 2019 auf den Markt, und heuer wurde die preisgünstigere und deutlich kompaktere GFX 100S präsentiert. Beide 100er-Gehäuse arbeiten mit In-Body-Stabilisation – ein Alleinstellungsmerkmal in diesem Segment.
Interessanter Objektivpark
Gleichzeitig mit den GFX-Bodys wurden für den neuen GF-Mount auch einige spannende Brennweiten präsentiert, und der Objektiv-park wird laufend erweitert. Inzwischen sind es 13 Gläser von 23mm - 250mm (alle WR) und ein Telekonverter (GF1.4X TC WR) – mit dem Laowa 17mm/f4 Zero-D hat sich nun auch ein preisgünstiger Fremdhersteller dazu gesellt. Damit dürfte man für alle fotogra-fischen Herausforderungen gut gerüstet sein. Der Umrechnungsfaktor, um eine Relation zum Vollformat her zu stellen, beträgt ca. 0,8.
Unterwegs in Natur und Stadt
Wir haben an der GFX-50R nun das wunderbare GF 23mm F4 LM WR ausprobiert (entsprich ca. 18mm adäquat zum Vollformat) und waren damit am Alten Rhein in Hohenems, am Bodensee in Fußach und Rohrspitz sowie in Bregenz in der Altstadt und am Hafen/Molo unterwegs.
Gut gerüstet für hohe Auflösungen
Das Glas ist gut gerüstet für den hohen Auflösungsanspruch, den das Kameragehäuse hat – schließlich muss es ja an der GFX 100 auch das doppelte an Auflösung meistern. Fuji verfügt ja im Bereich Objektivbau über viele Jahrzehnte Erfahrung, hat aber mit den GF-Gläsern noch eine neue Leistungsstufe erklommen. Die Brennweite lädt – wie sollte es anders sein – vornehmlich zur Architektur- und Landschaftsfotografie ein. Das 23er zeichnet extrem scharf bis in die Bildränder schon offenblendig. Verzeichnungen sind mir keine Aufgefallen, ebenso wenig chromatische Aberrationen. Der Innen-Autofocus arbeitet flott und zuverlässig – mit einer kleinen Pump-Bewegung muss man hin und wieder rechnen, aber man kann damit leben. Die Kamera ist ja auch kein Geschwindigkeits-Monster – und da man sich ja vornehmlich auf Landschaft und Architektur konzentriert, fällt diese Tatsache (zumindest für mich) nicht ins Gewicht. Belohnt wird man mit knackscharfen Bilder, die einen unglaublichen Detailreichtum aufweisen. Pixel-Peeper dürften ihre Freude damit haben.
Freistellungs-Potenzial: Check
Beeindruckend ist die Naheinstellgrenze von ca. 10 Zentimeter, mittels dem sich wunderbare Bildkompositionen erstellen lassen – das Spiel mit Hinter- und Vordergründen bei offener Blende 4 regt die Kreativität an, dieserart kann man auch wunderbar freistellen. Zwar nicht so extrem wie bei Objektiven mit Blende 1.8 oder weniger, aber immerhin.
Die Hardware
Auch manuell lässt sich die Linse fein bedienen: Der gummierte & geriffelte Einstell-ring ist großzügig dimensioniert, der Blenden-ring rastet in Drittelstufen von 4 bis 32 ein und ist Bajonettseitig positioniert. In Position „A“ ist Blendenautomatik eingestellt, in Position „C“ kann die Blende auch über die Kamera gesteuert werden. Beide Einstel-lungen haben eine mechanische Sperre, um unvorgesehene Verstellungen zu verhindern.
Fazit
Das GF 23mm F4 ist eine hervorragend verarbeitete und vergütete Hochleistungslinse für professionelle Ansprüche – und entsprechend teuer. Wer Freude hat an solch hohen Auflösungen, in der obersten Liga mitmischen möchte und zu Hause oder im Büro auch einen schnellen Rechner stehen hat, für den ist diese Linse genau das richtige. Immerhin haben bereits JPEGs eine Größe von 150 MB.
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