Scharfes Weitwinkel zum Budget-Preis
Was macht man als Fotograf in Corona-Zeiten, in denen man weder ein Club-Studio benutzen noch andere Menschen (nur bedingt) treffen kann? Man greift sich am besten ein gutes Weitwinkelobjektiv und widmet sich seiner Stadt, ihrer Architektur und den Gebäuden innen wie außen, oder es geht ganz einfach raus in die Natur. Wir haben dazu das neue Superweitwinkel für Fuji APS-C-Kameras (gibt´s auch für MFT, Canon EF-M und Sony L) von LAOWA auf die X-H1 und eine altehrwürdige X-Pro2 geschnallt und mal ausprobiert, was diese Fremdlinse so alles draufhat.
Keine Kissen, keine Tonnen
Der erste Eindruck ist schon mal positiv: Die rein manuelle, kleine Optik ist doch ziemlich schwer, was von der Verwendung von viel Glas und vor allem Metall zeugt, aber auch von wertiger
Verarbeitung. Selbst die Gegenlichtblende, die knackig einrastet, ist aus Metall. Der Hersteller LAOWA verpasst dem Objektiv das Prädikat „Zero-D“, was nichts anderes als Null-Verzeichnung
bedeutet: Keine Kissen und keine Tonnen in den Abbildungen. Oft regelt dieses Problem die Kamera oder man macht´s im Bildbearbeitungsprogramm – hier wird alles Nötige vom Objektiv erledigt. Das
freut.
Focus-Peaking empfohlen
Der Blendenring arbeitet stufenlos und somit ohne haptisches Feedback, im Display der Kamera wird, weil es sich ja um ein rein manuelles Objektiv handelt, daher auch keine aktuelle Blende angezeigt. Die Schärfentiefe liefert konstruktionsbedingt großzügige Werte schon ab Blende 4 – was dann im Focus-Peaking (empfohlen, alle anderen Fokussier-Hilfen bringen den Fotografen nicht wirklich weiter) deutlich sichtbar wird. Wer ohne diese Hilfen arbeiten möchte, sollte dies tunlichst erst ab Blende 8 tun. Aktuelle Displays sind nicht dafür geeignet, bei solch extremen Weitwinkeln wirkliche Schärfenbereiche auch deutlich an zu zeigen. Die mitgelieferte Gegenlichtblende ist tunlichst dann zu verwenden, wenn die Sonne seitlich reinstrahlt, um heftige Lenz Flares zu verhindern. Als Glasschutz kann man sie zwar auch verwenden – ist aber nicht unbedingt erforderlich, da das Frontglas (erstaunlich für diese Brennweite) nicht heraussteht.
Super Schärfe, neutrale Farben
Das LAOWA 9mm f2.8 zeichnet sehr scharf. Und das ist gerade bei Natur- und Landschaftsfotografie sehr wichtig, weil der Betrachter im Regelfall gerne auch die Details in der Fotografie gerne
studiert. Und viel Schärfe bedeutet eben auch viel Detailreichtum. Diese Aufgabe meistert das Laowa wirklich sehr gut – auch bis in die Randbereiche. Die fehlende Verzeichnung (Zero-D)
unterstreicht diesen guten Eindruck. Farblich liefert die Optik pure Neutralität (wir haben nur JPEGs gemacht … um die Möglichkeiten der Fuji-Filmsimulationen auszuschöpfen). Eine leichte
Vignette gibt’s offenblendig, schon ab Blende 4 oder höher verschwindet diese allerdings.
Beeindruckende Naheinstellgrenze
Fokussier-Ring ist mit Nachdruck zu bedienen, der Blendenring ist relativ schmal ausgefallen – deshalb auch etwas gewöhnungsbedürftig. Fokus- & Blendenring sind aber gut separiert – scharf
gestellt wird von nah bis fern mit einer halben Umdrehung. Die Naheinstellung beträgt 12 cm – das sind schon fast Makro-Qualitäten … halt mit
Weitwinkel-Look und schaut immer interessant, bisweilen auch lustig verzerrt aus.
Fazit
Wer erste Schritte in die wunderbare Welt der doch etwas extremeren Weitwinkelfotografie wagen und dabei nicht allzu viel Geld ausgeben möchte, der ist mit dem Laowa 9mm/f2.8 Zero-D bestens bedient: Das Preis-/Leistungsverhältnis ist hervorragend. Die Linse ist kompakt, wertig verarbeitet und liefert beste Bildergebnisse.
Hier geht´s zu den Produkten in unserem Onlineshop:
Laowa 9mm f2.8 (für Fuji X, Canon EF-M, MFT, Sony E, Canon RF, DJI dl)
Bildergalerie
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Walter (Samstag, 20 April 2024 10:26)
Hallo,
Ich habe das selbe Objektiv und habe kann die Beschreibung nicht zustimmen.
1. Das Objektiv sei "schwer" Es wiegt gerade einma 215 Gramm!
2. Der Blendenring ist nicht stufenlos, es sind Klicks bei jeder Blendenstufe vorhanden!
3. Dagegen gibt es kein deutliches Einrasten der Streulichtblende.
Mir kommt es so vor, als wenn der Autor das Objektiv gar nicht selbt in Händen gehalten hat, denn die Aussagen wiedersprechen den tatsächlichen Eigenschaften.