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Testbericht: Canon EOS R5 - Wieder an der Spitze angelangt

 

Hochauflösender 45 Megapixel-Chip, ein brandneuer Sensor-Shift-Bildstabilisator, Serienbildgeschwindigkeit bis zu 20 Bilder pro Sekunde, zwei Kartenslots für SD- und CFexpress, ein Joystick zur AF-Einstellung und in der Videofunktion Auflösungen bis 8K. Alle diese Spezifikationen ließen im vergangenen Herbst die Fachwelt aufhorchen - und Fotoprofis freuen sich: Darauf haben jene, die das spiegellose Kamerakonzept lieben, nur gewartet: Mit der EOS R5 zog Canon gleich mit dem größten Mitkonkurrenten Sony, der schon ein Jahr davor mit der A7R4 neue Technik-Maßstäbe setzte. Wir haben mit dem neuen Canon-Primus eine Woche lang fotografiert – zusammen mit zwei interessanten RF-Objektiven – dem 50mm F1.8 STM und der stabilisierten Makrolinse 85mm/f2 IS STM.

 

Prima Verarbeitung

Die Kamera liegt hervorragend in der Hand, der auffallend große Griff bietet guten Halt für die ganze Hand – auch für den kleinen Finger noch, der bei manch anderen Modellen doch ins Leere greifen muss. Das passt so und stabilisiert dieses Arbeitsgerät im Alltag. Die gut und sehr edel oberflächen-verarbeiteten Materialien bestehen aus Magnesiumlegierung und glasfaserverstärktem Kunststoff.

Das alles liefert guten Grip im Alltag und sicher auch in schwierigen Situationen – beispielsweise, wenn es heiß ist und die Hände schwitzen.

 

Gut verbunden

Die Anschlüsse (Mikro, Kopfhörer, Blitz, USB3 für Daten-Übertragung/Aufladung und Micro-HDMI) linksseitig sind gut und stabil gecovert durch hochwertige Gummi-Laschen, die vor Spritzwasser und Staub abdichten. Auch der Rest des Gehäuses ist dieserart abgesichert. An der Kameraunterseite ist auch ein Anschluss für einen Akku-Pack (BG-R10) vorgesehen – für jene, die länger Power als nur die eines einzigen Akkus benötigen.

 

Alles schön übersichtlich

Übersichtlich gibt sich auch die Kamera-Schulter: Links der Schalter für on/of, rechts der Mode-Knopf mit Funktions-Drehrad für die Canon-üblichen Programmwahlmöglichkeiten (A+, Fv, P, Tv, Av, M, BULB und C1-C3), AE-Lock, AF-Messfeldwahl, ein Drehrad für den Zeigefinger, mittels dem ebenfalls verschiedene Parameter – je nach Einstellung – angesteuert werden können, sowie ein Lock- und M-Fn-Knopf und einen rot markierten Knopf für den Start der Videofunktion.

 


Endlich wieder ein Joystick

Erfreulich, dass Canon auch ein kleines Display verbaut hat, das über alle wichtigen Einstellungen informiert. Die Touchbar aus der Canon EOS R, die so niemand richtig mochte, gehört der Vergangenheit an. Kamerarückseitig der erwähnte zurück gekehrte Joy-Stick, Daumen-Drehrad, die Lupe, Info- und Q-Taste sowie Play, Papierkorb, Menü und die Set-Taste, die von dem Canon-typischen Drehrad umkränzt ist. An der Frontseite befinden sich die übliche Objektiventriegelung sowie ein Button für die Prüfung der Schärfen-Tiefe und eine Buchse für die Fernbedienung.

 

Schnelles Arbeiten

Die wichtigste Infozentrale schlechthin ist aber das hochauflösende Display, das selbstverständlich ein Flip-Screen ist und über Touch gesteuert werden kann. Alles zusammen kann sehr flüssig bedient und in Verbindung mit den Hardware-Steuerungen dirigiert werden: Schnelles Arbeiten, selbst für einen Fuji-Fotografen wie mich, der ein völlig anderes Bedienkonzept gewohnt ist. Für Canon-User ist das alles sowieso kein Problem – da gibt´s nur Business as usual kleinen Erweiterungen und Adaptionen. Der Sucher löst 5,69 Millionen Bildpunkte auf und liefert ein hervorragendes Bild. Ergonomisch ist die R5 so konstruiert, dass auch Brillenträger gut mit diesem Sucher arbeiten können.

 

Knackige Info im Web

Die Kamera ist so umfangreich ausgestattet, dass eine detailliertere Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde.  Wer in diesbezüglich in die Tiefe gehen möchte – auf der Seite https://bedienungsanleitung-deutsch.de/canon-eos-rf findet alles Wichtige gut, knapp und sauber aufgelistet zum Lesen und Herunterladen.

 

AF auf Rekordniveau

Aber sprechen wir nun übers. Fotografieren – weil da richtig Freude aufkommt. Der große helle Sucher bietet schon (fast) die Brillanz eines rein optischen Okulars, wie man es von den DSLR her gewohnt ist. Der AF erkennt – je nach Einstellung – Gesichter, Augen, Körper, Köpfe und nun auch Tiere, was unglaublich praktisch ist, wer Hunde oder Vögel beispielsweise in Bewegung und im Verfolgungs-Modus einfangen möchte. Der AF arbeitet rasend schnell (fokussiert wird im Hundertstel-Sekunden-Bereich) und die Schärfe-Ausbeute bei Serienbildern (bis 370 Aufnahmen als JPEG, 150 als RAW) lässt praktisch keine Wünsche offen. Wir haben diesen AF-Modus mit unserem Best Model „Barolo“, einem schönen und geduldigen Gordon-Setter ausprobiert. Die Beispiel-Bilder hat Harald Pichler, versierter Canon-Kenner, aus Egg gemacht. Die Prioritäten des AF können im Detail noch menüseitig eingestellt werden. Die Lichtempfindlichkeit arbeitet bis -6EV, was auch Arbeiten in der Dämmerung ermöglicht.

 

 

Abermillionen von Farben

45 Megapixel Auflösung bedeuten beeindruckenden Detailreichtum. Das Farbmanagement gibt sich – wie von Canon nicht anders zu erwarten – ohne Makel … und einmal mehr wäre diesbezüglich die hervorragende Wiedergabe menschlicher Hauttöne zu erwähnen, die Canon traditionell wirklich gut im Griff hat. Der Dynamikumfang ist allererste Sahne. Canon verspricht bei niedriger ISO-Zahl acht (!) Millionen Farben. Bei höheren Empfindlichkeiten weniger, aber nie unter zwei Millionen. Wie sich die Kamera in Verbindung mit den oben erwähnten Objektiven (50mm und 85mm Macro) geschlagen hat, darüber berichten wir in zwei weiteren Tests, in denen die Gläser genauer unter die Lupe genommen werden.


Pfiffiges Feature

… fast vergessen zu erwähnen, dass sich alle Kamerahersteller auf ihre Fahnen schreiben sollten: Der Verschluss ist beim Objektiv-Wechsel zu. Das schützt vor Staub und anderen lästigen Verunreinigungen.

 

 

Nix für Anfänger – aber alles für Profis

Fazit: Der Canon-Primus wird allerhöchsten Ansprüchen gerecht – vor allem auch Videofilmern, die hier ja überhaupt nicht berücksichtigt wurden, weil wir mit dieser Kamera ja, wie immer, nur fotografiert haben 😊. Canon zieht damit im Profi-Bereich mit den Mitbewerbern gleich und hat zum Vorgänger EOS-R deutlich aufgebessert. Der RF-Objektivpark wächst stetig – dieser ist perfekt auf den Anschluss und auf die Anforderungen, die der Sensor stellt, abgestimmt. Der Stabilisator ist in dieser Preisklasse ein absolutes Muss – auch hier wird die R5 den Ansprüchen gerecht. Über allem jedoch steht die überragende Bildqualität – aber auch das war zu erwarten.

 

 

Die Kamera ist bei uns im Geschäft lagernd – hier geht´s zum Angebot:

 

https://www.foto-hebenstreit.shop/shop.next/catalog.asp?search-hd=canon+r5

 

 

Text: Walter de Meijer

Fotos: Walter de Meijer, Harald Pichler

 

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