Nikkor Z 28mm/f2.8 SE: Schöne Sonder-Edition im Vintage-Look
„Klein, aber einzigartig“ – so der Slogan von Nikon zum brandneuen Z-Objektiv 28mm/f1:2.8 SE, einem schicken Weitwinkelobjektiv, das nicht nur leicht und kompakt ist, sondern auch deutlich unter 400 Euro preisgünstig über die Ladentheke geht.
Unterwegs im Schnee
Rein optisch passt es durch seinen ausgeprägten Vintage-Look sicher am besten zur Zfc, wo es dann als 42mm-Objektiv glänzt und gut ist als Normal-Brennweite – wir haben es an der VF-Kamera Nikon Z5 ausprobiert und sind damit bei Wind, Wetter & frischem Schneefall in Dornbirn und im Gelände zusammen mit unserem Gordon-Setter „Barolo“ auf die Foto-Pirsch gegangen. Corona-bedingt war mehr leider nicht möglich.
Leicht und gut verarbeitet
Der Brennweite entsprechend erweisen sich solche Landschaftsaufnahmen allerdings als ideales Einsatzgebiet. Dasselbe gilt übrigens für den Architektur-Bereich und sicher auch für die Street-Fotografie. Denn die Optik bringt nicht viel Gewicht auf die Waage. Gehäuse und Bajonett sind aus hochwertigem Kunststoff gefertigt – alles macht einen hervorragend verarbeiteten Eindruck.
Vintage, aber Top-Technik
Außer dem Scharfstellring mit der typischen Riffelung im Style vergangener Jahrzehnte hat dieses 28er
keinerlei Bedienelemente – allerdings kann dieser mit Funktionen nach Wahl belegt werden, wie beispielsweise mit der Blendenfunktion.
Der Autofokus arbeitet mit ordentlicher Geschwindigkeit, leise und präzise – es muss hier ja nicht viel Masse auf langen Wegen bewegt werden: Materialwahl und optische Konstruktion kommen dem sehr entgegen. Auf einen Bildstabilisator muss man verzichten, was aber bei weitwinkligen Objektiven wie diesem nicht ins Gewicht fällt – zudem ist ja die Abbildungsleistung bereits bei f2.8 sehr, sehr gut. Das erlaubt kurze Belichtungszeiten auch bei niedriger ISO-Einstellung. Bei unserem Tripp in die doch eher düsteren, dunklen Gefilde des Staufensees und der Alplochschlucht in Dornbirn hatten wir damit keinerlei Probleme. Die Schneebedeckung haben Kamera und Objektiv sicher auch vor große Herausforderungen gestellt – Schnee ist immer schwierig. Die Bildergebnisse sprechen für sich: Die Durchzeichnung ist wirklich toll gelungen, keine „ausgefressenen“ helle und dunkle Stellen oder Bereiche mit Null-Werten. Die Kontraste kommen insgesamt prima.
Bokeh? Ja, natürlich!
Die Optik dieser Nikon-Z-Festbrennweite weckt nostalgische Gefühle und ist in seiner Design-Sprache früheren Nikkor-Objektiven nachempfunden. Haptisch fühlt sich die Linse ebenso „vintage“ an. Drinnen steckt natürlich brandneue Objektiv-Ingenieurstechnik, die knackscharfe Bilder, schöne Farben, viel Detailreichtum (auch an den VF-Kameras jenseits von 24MP), feines Kontrastverhalten, wenig Verzeichnung oder andere optische Fehler und – wenn man sich bemüht – sogar tolle Bilder mit Bokeh liefert: Die Naheinstellgrenze liegt bei knapp 19cm, was einen Abbildungsmaßstab von 1:4,4 entspricht. Offenblendig geht da schon sehr viel mit Hintergrundunschärfe – dramatische Perspektiven inklusive. Farbsäume bei extremen Kontrasten haben wir kaum beobachtet. Randabdunkelungen treten minimal auf, leichtes Abblenden hilft schnell.
Echte Kaufempfehlung
Fazit: Das Objektiv ist preisgünstig und schaut großartig aus. Die Abbildungsleistung ist auf hohem bis sehr hohem Niveau – ein erstaunliches Paket für so wenig Geld also. Die Verarbeitung ist sehr gut – muss sie auch sein, denn schließlich rühmt sich die Linse mit Spritzwasser- und Staubabdichtung. Klein und leicht ist es auch, und wer nur mit einem Funktionselement – dem Scharfstellring – gut leben kann, für den ist das Objektiv eine gute Empfehlung. Überraschend das schöne Bokeh bei f2.8, und dank der 28mm Brennweite gelingen dramatische Motiv-Inszenierungen. Mit dem aufwendigen Schutz gegen Staub und Spritzwasser eignet sich dieses Objektiv auch für den Alltag – bei entsprechender Motivlage. Summa summarum: Das Ding ist ein Geld mehr als nur wert.
Text & Fotos: Walter de Meijer
Jetzt im Onlineshop bestellen:
Beispielgalerie:
Kommentar schreiben