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Sony Alpha 7IV: Ein neuer Sensor für den perfekten Bildlook

Sony´s Alpha-Serie wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Mit der jüngste Alpha 7 IV kommt nun auch ein neuer, rückwärtig belichteter Sensor zum Einsatz, der 33 Megapixel leistet. 33 Megapixel – das dürfte sich früher oder später als der Auflösungsstandard für Vollformat, das Sony als einer der ersten Hersteller von spiegellosen Digitalkameras beharrlich gepusht und auch eindrucksvolle Technologie-Vorsprünge ausgearbeitet hat, etablieren. Dieser CMOS-Chip liest laut Herstellerangabe superschnell aus und beeindruckt mit hohem ISO-Potenzial, geringem Rauschen und präziser Farbwiedergabe. Wir haben dieses Gehäuse am brandneuen Standard-Zoom aus der GM-Serie, dem FE 24-70mm/f2.8 GMII, getestet (nur Fotografie).

Haptik TOP

Die Kamera erscheint im typischen Alpha-Look, den die Designer stets klein, aber fein weiterentwickelt haben. Die Haptik ist ausgereift, die Kamera wirkt sehr robust liegt gut in der Hand. Vor allem der Griff ist gegenüber der Vorgänger-Kamera großzügig dimensioniert und auch etwas schwerer, denn das Gehäuse aus Magnesiumlegierung wurde auch um einige Hardware-Applikationen erweitert. Als Arbeitstier für den Fotografen ist hier bei dieser Kamera selbstverständlich alles gegen Spritzwasser und eindringenden Staub abgedichtet.

Üppig ausgestattet

Sony-User dürften sich im Umgang schnell zurechtfinden – hier ist auch das neue Sony-Menü, auf das sicher alle Sony-Fans so sehnlich gewartet haben und das erstmals in der Alpha-1 präsentiert wurde, installiert. Schulterseitig schnell und griffbereit der PASM/Auto-Drehknopf, der 3 C-Einstellungen ermöglicht, über einen separaten Regler darunter kann man zwischen Foto, Video und S&Q wählen. Auf „Video“ kann außerdem aus jeder Situation/Einstellung direkt auf den Video-Modus zugegriffen werden. Ein Multifunktions-Drehrad, auf das der Fotograf etwa Blenden- oder Verschluss-Steuerung legen kann, ist Business as usual. Sony hat der neuen nun ein zweites Drehrad spendiert, das die Belichtungskorrektur (in der Grundeinstellung) einfach und bequem regelt, was sich im fotografischen Alltag wirklich als sehr angenehm und nützlich erweist. Frontseitig findet sich ein drittes Drehrad, das mit dem Zeigefinger bewegt wird. Mit dieser üppigen Ausstattung ist man durch den Zugriff auf alle wesentlichen Einstellungsmöglichkeiten im Alltag bestens gerüstet. Auch Puristen werden da ihre Freude haben. 

Mit dem neuen Menü

Kamerarückseitig der übliche Reigen: 4-Wege-Steuer/Drehkreuz (Selbstauslöser, Disp., ISO, Bildfolgemodus & OK), Play, C-1, C-3 und C-4, FN, Menü, AF-ON (Vergrößerung), AEL (Verkleinerung) und ein Joystick. Dominiert wird das ganze von einem großen Touch-Screen, der frei dreh- und schwenkbar ist und der 1,04 Bildpunkte auflöst. Andere Hersteller liefern deutlich mehr, fällt aber nicht weiter ins Gewicht im Alltag. Immerhin sind die Touch-Funktionen inzwischen vollwertig und funktionieren bis in die Tiefen des auch farblich neu organisierten Menüs. Der elektronische Sucher präsentiert sich makellos und löst mehr als 3,5 Millionen Bildpunkte aus – das ist ein beeindruckender Wert.

 

Anschlüsse

Anschlussseitig schöpft Sony hier aus dem Vollen: eine USB-C-Schnittstelle sorgt für schnelle Übertragung - ein großer HDMI-A-Anschluss, die Micro-USB-Schnittstelle, Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer (jeweils 3,5mm) komplettieren das Angebot. Der Blitzschuh fungiert als Multi-Interface – hier lassen sich allerlei Zusatzgeräte anschließen.

 

In Profi-Händen kann die Kamera ihr Potenzial eindrucksvoll ausspielen. Porträt- und vor allem Tierfotografen (hier vor allem die Vogel-Fotografen) werden richtig Freude haben, denn der auf Menschen und Tiere (Augen) programmierbare Autofocus arbeitet beeindruckend und einwandfrei. Wir konnten auf unserem Testspaziergang einen großen, stolzen Milan ausfindig machen, der im warmen Aufwind minutenlang seine Runden zog – mal auf uns zugeflogen ist, mal weg von uns. Die Kamera auf „Dauerfeuer“ (10 Bilder pro Sekunde sind möglich)  – und jedes Foto sitzt, ist knackscharf. Das Tracking funktioniert schon mal wunderbar. Ich bin ja nicht unbedingt ein Tierfotograf, daher war ich beeindruckt, dass die Ergebnisse dieser hier eingesetzten KI so gut gepasst haben. Generell arbeitet der AF rasend schnell und verlässlich – von Sony ist man das aber eh gewohnt. Ebenso präzise funktioniert die fünfachsige Bildstabilisation. 


Extrem scharf. Zu scharf …?  Der neue Bildsensor liefert schöne und ausgewogene Ergebnisse: Das Grün in der Natur, das Blau des Himmels, das Fell unseres Foto-Models „Barolo“ und die Farbe der menschlichen Haut werden wunderbar organisch wiedergegeben. Die Bilder sind knack-scharf – bei manchen Strukturen wie etwa Wald oder Architektur fast schon zu scharf … rein subjektiv gesehen. Hier dürfte die kamerainterne Bildorganisation (JPEG) doch stark ins Geschehen eingreifen. Viele Fotografen mögen diese Schärfe, für alle anderen gilt: Einfach im RAW-Format fotografieren.

Fazit

Die Alpha 7IV ist das ideale Arbeitstier für Profis und ambitionierte Fotofreunde – ausgestattet mit schlagkräftiger KI, das Menschen und Tiere (neu auch Vögel) blitzschnell erkennt und entsprechen superschnell fokussiert, auch von der Seite. Die Verarbeitung ist noch hochwertiger als bei der Vorgängerkamera, die Ausstattung mit Hardware-Knöpfen und -Drehrädern nicht übervordend und in der Haptik tadellos.

 

Die Bildqualität überzeugt durch hohe Detailwiedergabe, Farbe und Dynamik. Auch rein äußerlich hält man eine wirklich schöne Kamera in Händen, bei dem auch die kleinen Details stimmen – wie beispielsweise die drei Abdeck-Klappen für die Anschlüsse: durchwegs aus hochwertigem Hartgummi gefertigt, angenehm zu greifen und zu öffnen mit deutlichen Einraste-Widerständen. Da wackelt und schlabbert nichts, einfach superstabil zu bedienen. Zudem ist die Alpha 7IV auch eine hervorragende Video-Kamera, der Preis ist insgesamt attraktiv, sogar mit Kit-Objektiv noch deutlich unter 3.000.- Euro.

Text und Fotos: Walter de Meijer

 

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